In der Mitte des Gartens

27. Juli – 7. September 2019

im Rahmen der Gruppeausstellung MUSTER DER MACHT
im Kunstverein Oberwelt e.V.
Reinsburgstraße 93, 70197 Stuttgart
Vernissage am 26. Juli 2019 ab 19 Uhr

„Dann sprach Gott, der Herr: Seht, der Mensch ist geworden wie wir; er erkennt Gut und Böse. Daß er jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt, davon ißt und ewig lebt! Gott, der Herr, schickte ihn aus dem Garten von Eden weg, damit er den Ackerboden bestellte, von dem er genommen war. Er vertrieb die Menschen und stellte östlich des Gartens von Eden die Kerubim auf und das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten.“
(Genesis 2.4-3.24)

„Der Mythos geht in die Aufklärung über und die Natur in bloße Objektivität. Die Menschen bezahlen die Vermehrung ihrer Macht mit der Entfremdung von dem, worüber sie die Macht ausüben.“
(Adorno/Horkheimer: Dialektik der Aufklärung)

Die beiden Bilder aus der Reihe HORTUS CONCLUSUS  zeigen die zwei verbotenen Bäume des Paradieses: den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse sowie den Baum des Lebens. Ihre Darstellung folgt dem Bild DAS PARADIESGÄRTLEIN des unbekannten Oberrheinischen Meisters, entstanden um 1410. Die Genauigkeit der botanischen Beobachtung und das naturwissenschaftliche Interesse, welches man in der Naturdarstellung findet, waren um 1410 neuartig und deuten bereits auf das Ende des Mittelalters hin. Ein Übergang vom Symbolischen hin zum Naturwissenschaftlichen, der einen folgenreichen Wandel nicht nur im Natur-, sondern auch im Selbstverständnis des Menschen markiert.

In der Mitte des Gartens I, 30 x 40 cm, 2019

In der Mitte des Gartens I – Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse

In der Mitte des Gartens II, 30 x 40 cm, 2019

In der Mitte des Gartens II – Der Baum des Lebens

Technik

Eitempera und Blattgold auf Levkas (Kreidegrund), Leinölfirnis und Dammarfirnis, 18 x 24 cm